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Geschichte der Dorfkirche Frankenfelde

Die Frankenfelder Kirche steht auf einer Anhöhe inmitten des Friedhofes. Das Kirchenschiff in Form eines einfachen Rechtecksaales besteht aus sauber behauenen Feldsteinquadern.

Die Kirche wurde im 13. Jahrhundert errichtet und im 15. Jahrhundert offensichtlich umgestaltet. Aus dieser Bauphase stammen wohl die bei der Restaurierung im Jahre 2000 freigelegten Wandmalereien. Von besonderer Bedeutung ist auch das durch dendrochronologische Datierung ermittelte Alter der Sakramentsnischentür, die aus dem Jahre 1566 stammt. Eine Erneuerung dieser Tür weist darauf hin, dass die Nische auch nach Einführung der Reformation weiter genutzt wurde.

An der Westseite des Feldsteinsaales baute 1776 der damalige Patron Paul Benedikt von Wolff den barocken Turm an. Vorher hat es in Frankenfelde keinen gegeben. Im Innern hat sich die Ausstattung aus der Zeit um 1600 in seltener Vollständigkeit erhalten.

Die Jahreszahl 1610 an der Westempore könnte ein Hinweis auf das Alter der übrigen Renaissanceausstattung sein. In der Predella des Altaraufsatzes findet sich ein Abendmahlsrelief, im Mittelfeld eine Kreuzigung, darüber die Auferstehung und eine Gerichtsdarstellung.

In einem Fenster der Südseite sitzt ein kleines Glasfenster mit einer Inschrift, die sich auf eine Pestepidemie des Jahres 1598 bezieht. Von der Sakramentsnische an der nördlichen Ostwand ist die hölzerne Tür erhalten. 

Im Turm hängt eine Glocke, die 1569 von Joachim Teskendorf aus  Stettin gegossen wurde. Er hatte für Frankenfelde noch eine zweite Glocke gegossen, deren Schicksal aber unbekannt ist. Die alte Glocke wurde im Frühjahr 2002 bei der Firma Hans Lachenmeyer in Nördlingen repariert. Dazu wurde im April 2002 in Passau für Frankenfelde eine zweite Glocke gegossen, die einen Durchmesser von 65 cm hat und klanglich auf die alte Glocke abgestimmt ist.

Die Orgel lieferte im Jahre 1851 der Freienwalder Orgelbaumeister Georg Miekley. Nach 1945 fehlten ihr die Prospektpfeifen, so dass sich der Prospekt viele Jahre mit Stoffbahnen verhängt zeigte. Sie ist im Zuge der Gesamtkirchensanierung 2001/02 durch den Orgelbauer Markus Roth aus Goyatz restauriert worden.     

Im Jahre 1999 begann eine gründliche Verjüngungskur für die Frankenfelder Kirche. In nur drei Jahren wurde das gesamte Gotteshaus mitsamt dem Turm baulich saniert. Zuerst wurde das Fundament gesichert, dann der Dachstuhl erneuert und ein neues Dach gedeckt. Der sanierte Kirchturm erhielt seine Stuckaturen zurück und strahlt seitdem mit seiner freundlich-hellen Farbfassung weit ins Land. Auf seiner Spitze dreht sich die restaurierte Wetterfahne über dem vergoldeten Turmknopf. Bei der Innenrestaurierung wurde ein Wandmalereizyklus entdeckt, der die obere Wandhälfte der ganzen Kirche bedeckt. Am besten sind die Malereien an der Südseite erhalten. Sie zeigen wohl eine Darstellung des Verhörs von Christus durch Pilatus. Im Mai 2002 wurde die restaurierte Kirche während eines festlichen Gottesdienstes neu in Nutzung genommen.

Inzwischen wurde von dem in Biesdorf lebenden, 2009 verstorbenen,  Bildhauer Prof. Norbert Blum auch die zuvor äußerst marode Predella und die Kreuzigungsgruppe des Altars restauriert. (Dr. R. Schmook)  

Die Restaurierung des Altars wurde im Jahr 2013 abgeschlossen (Restauratorin Genßler). Zum Karsamstag 2014 wurde der Altar wieder in der Kirche aufgestellt. Die restaurierte Kanzel wurde am Karsamstag 2016 feierlich wieder in Dienst genommen.

Prof. Norbert Blum († 2009)

Letzte Änderung am: 25.04.2020