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RSSPrint
Die Stuckdecke

Die Muschelkalkstuckdecke in der Lüdersdorfer Kirche wurde 1611 von einem unbekanntem Meister (Signum W.S.) geschaffen.

Der Stifter der Decke, Ehrentreich von Röbel, ist im Mittelfeld der Decke zusammen mit seiner Frau (Anna geb. von Göllnitz) kniend vor dem Kreuz abgebildet. Ehrentreich von Röbel war ein bedeutender Mäzen seiner Zeit.

Die filigran gestaltete (selbst Fingerkuppen und kleine Hautfalten der Finger sind plastisch dargestellt) und sehr qualitätsvolle Stuckdecke ist als Kassettendecke in einer für die Spätrenaissance typischen Aufteilung gestaltet. In den Rechteck– bzw. Rundfeldern finden sich alt– und neutesta­mentliche Darstellungen als Illustration zu Römer 5, 12-21 (Adam-Christus-Typologie). Die rahmenden Flächen und die tragenden Balken sind mit Ornamenten und mit Engelsköpfen versehen.

Während die ersten drei Felder in der damals im deutschen Raum üblichen Technik (reliefartige Gestaltung) ausgeführt wurden, ist in den anderen Feldern eine neue Technik zu bewundern, die um 1611 nur in Italien und Süddeutschland beherrscht wurde (fast vollplastische Gestal­tung mit Hohlflächen unter dem Korpus).

Ist die Datierung auf 1611 nicht korrekt? Wurde die Decke von einem italienischen Meister geschaffen? Hat ein Geselle die neue Technik von seiner Wanderschaft mitgebracht?

Wir wissen es nicht. Wir wissen nur, daß unsere Stuckdecke in ihrer Art einmalig in der Mark Brandenburg – und darüber hinaus - ist.

Heft zur Kirche Lüdersdorf

Letzte Änderung am: 24.04.2020