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Geschichte der Dorfkirche Möglin

Die Kirche ist ein rechteckiger Feldsteinbau, dessen ältere Bausubstanz aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammt. Den mittelalterlichen Kern hatte der damalige Patron Henning von Barfus 1598 ausgebaut. 1823 fand noch einmal eine grundlegende Erneuerung statt. Im April 1945 wurde die Kirche bis auf drei  Umfassungsmauern zerstört und die gesamte Innenausstattung vernichtet. Dabei gingen u. a. der einfache Kanzelaltar, ein Totenschild mit Wappen für Alexander von Barfus (1580-1647) und eine Totenkronenkonsole für M. R. Krüger von 1716 verloren. Auch der vergoldete Silberkelch von 1662 mit der Inschrift „George Henning von Barfus - Cecilie g(eborene) von Wiesen (Wiens)“ mit den Wappen beider Familien ist seitdem samt der dazugehörigen patene verschollen.

Der Wiederaufbau erfolgte von 1955 bis 1962. Dabei wurde ein vollständig neuer Ostgiebel einen Meter vor den alten Giebel vorgezogen. Vor die Tür an der Südseite kam ein Vorbau, der einen kleinen Sakristeiraum und den Vorflur enthielt. In die neue Dachkonstruktion wurde an der Nordwestecke ein Fachwerkturm mit einem Glockenstuhl für zwei Glocken eingefügt. Unter der Empore ist ein elektrisch beheizbarer Gemeinderraum eingerichtet worden. 1971 bis 1973 musste der schadhafte Westgiebel durch eine kombinierte Stahlbeton- und Eisenträgerkonstruktion abgestützt werden.

Möglin hatte noch nach dem Ersten Weltkrieg zwei mittelalterliche Glocken, deren Schicksal nicht genau geklärt ist. Seit 1962 hängen im Turm zwei Stahlglocken.    

Der rechteckige tafelförmige Altaraufsatz mit dem Motiv des Fegefeuers datiert aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Er befand sich ursprünglich in der Bad Freienwalder Georgenkirche und kam 1978 als Dauerleihgabe der dortigen Kirchgemeinde nach Möglin. Das kartuschenförmige Schnitzrelief, von  Rokoko-Ornamentik umgeben, thematisiert die „Fürbitte Mariä für die im Fegefeuer brennenden Seelen“.

Links vom Altar (an der Nordwand) steht die Kanzel auf einem kleinen Steinsockel. Die Kanzel ist aus Holz gearbeitet und ungefasst. Sie entstand um 1962. Rechts vom Altar hat die runde steinerne Taufe ihren Standort.

Im Laufe der Jahre zeigten sich innen und außen an der Kirche immer mehr Risse, so dass  2004 eine durchgreifende Sanierung des Gemäuers in Angriff genommen werden musste. Die Mittel kamen aus dem Dorferneuerungsprogramm des Amtes für Flurneuordnung. Dabei musste die Südwestecke komplett neu aufgemauert werden. Der Dachstuhl einschließlich des Glockenschauers und der Dacheindeckung konnte erneuert werden. Auch das stählerne Stützgerüst an der Westfassade konnte abgebaut werden, weil die Mauer nun wieder fest steht. Auf Empfehlung des Landesdenkmalamtes wurde auch der südliche Anbau weggerissen. ...

In Zusammenarbeit mit der Albrecht-Daniel-Thaer-Gedenkstätte am Ort wird in der Kirche eine kleine Dauerausstellung über Leben und Werk des Begründers der wissenschaftlichen Landwirtschaftslehre gezeigt.

(Dr. R. Schmook)

Letzte Änderung am: 24.04.2020