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Geschichte der Dorfkirche Biesdorf

Als im Jahre 1272 die brandenburgischen Markgrafen das Dorf Biesdorf dem Zisterzienserinnenkloster Friedland schenkten, erhielten die Nonnen auch das Patronatsrecht über die Kirche. Bei der soll es sich um einen einfachen Feldsteinbau gehandelt haben, der im 30jährigen Krieg ausbrannte. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts konnte der Wiederaufbau unter Einbeziehung von Teilen des alten Mauerwerks begonnen werden. Putzreste an mehreren Stellen der Fassade zeugen von einer schlichten Putzfassung mit feiner Gliederung durch Faschen, Traufgesims und Putzlisenen an den Gebäudeecken. 1719 war der Wiederaufbau beendet, worauf sich die Inschrift an der Kanzel bezog: „Fr. von Seydell hat diese Kirche und Kanzel erbauen lassen 1719“. Auch der Kanzelaltar, die Empore und das Gestühl stammten aus jener Zeit. 1823 wurde der Turmaufsatz bis unter die Dachhaut abgebrochen. 

Wie es sich gehört, steht die Kirche mitten im Dorf auf einer kleinen Anhöhe. In den letzten 40 Jahren wurde sie allerdings kaum noch genutzt und begann zu verfallen. Anfang der 1970er Jahre räumte man die wurmstichige Ausstattung heraus, wobei manches verloren ging. Nur die zwei zinnernen Altarleuchter aus dem Jahre 1691, die 500 Jahre alte Glocke und die Mieckley-Orgel blieben erhalten. Die Glocke hat dieselbe Inschrift wie die im Jahre 1508 für Altrosenthal gegossene Glocke: „Maria. Hilf Got und berat“.

In den Jahren 2006 bis 2008 wurde die Kirche mit großen bürgerschaftlichem Engagement und mit großzügiger finanazieller Unterstützung durch die Landeskirche und den Kirchenkreis saniert. Mit einem  Festgottesdienst konnte am 22. Juni die in neuem Glanz erstrahlende Biesdorfer Kirche wieder in Nutzung genommen werden. Fußboden, Dach und Fenster wurden erneuert, ebenso das Innere der Kirche mit den noch vorhandenen hölzernen Einbauten. In seiner Predigt nahm Landesbischof Wolfgang Huber direkten Bezug auf das gemeinsame Engagement von Christen und Nichtchristen. Er habe Respekt vor jenen, die nicht durch ihren Glauben angespornt wurden, sondern von dem Bewusstsein, dass die Kirche den Mittelpunkt des Dorfes darstellt und als Ortsbild prägendes Gebäude nicht weiter verfallen durfte. Pfarrer Christian Kohler dankte allen, die an dem großen Sanierungsprojekt mitgewirkt hatten.

(Dr. R. Schmook)

Letzte Änderung am: 24.04.2020