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Geschichte der Reichenberger Dorfkirche

Der rechteckige Feldsteinbau, an den ein Westturm in gleicher Breite anschließt,  wurde im 14. / 15. Jahrhundert errichtet. Der Turm hat auf allen Seiten gekuppelte rundbogige Schallöffnungen und ein abgetrepptes spitzbogiges Westportal. Er ist mit einem Walmdach versehen, auf dem auf einer kleinen Rundung (stilisierte Weltkugel) ein Kreuz steht. An der südlichen Außenwand befindet sich in ca. 2,5 Metern Höhe ein Einstieg. An der Ostseite hat die Kirche noch aus der Bauzeit eine rundbogige Dreifenstergruppe. 

An der Südseite befindet sich ein kleiner Anbau, der der Kirche im 19. Jahrhundert angefügt wurde.

1742 erhielt die Kirche eine Westempore und eine für 200 Taler angeschaffte neue Orgel.  

Im Turm hing noch 1937 eine Glocke von Joachim Teskendorf, Stettin, aus dem Jahre 1571.

Ihr Schicksal ist unklar. An ihre Stelle traten nach 1945 zwei Gussstahlglocken.

Die Reichenberger Kirche war stets eine Mutterkirche, seit 1812 mit den Töchtern Ihlow und Pritzhagen. Das Pfarrhaus stammt im Kern aus dem Jahre 1798. 

Bis 1945 besaß die Kirchgemeinde einen schönen, vergoldeten Silberkelch mit der Inschrift „ A(dam) v. B(arfus) – M(aria) v. R(oebel) 1630“ und dem unter der Kreuzigungsszene angebrachten Namen des Pfarrers „H. Bartholomäus Martinus“.  Während dieser Kelch, der bis auf die Kuppa noch aus vorreformatorischer Zeit stammte, verschollen ist, existiert noch die dazugehörige Patene, ein besonders seltenes Stück. Sie trägt auf dem inneren Rand statt des gewöhnlichen Weihekreuzes eine eingravierte Schwurhand und wird an sicherem Ort aufbewahrt.

Am 6. Mai 1945 geriet die Reichenberger Kirche zusammen mit den Kirchen von Buckow und Bollersdorf gleichzeitig in Brand, nachdem sie die unmittelbaren Kampfhandlungen im April 1945 unversehrt überstanden

hatte. Dabei ging die gesamte Einrichtung und Ausstattung samt Glocken, Empore und Orgel, Herrschaftsloge, Taufe und klassizistischem Kanzelaltar zugrunde. Auch die wertvolle Tür der Sakramentsnische in der nördlichen Chorwand ist 1945 verbrannt. Von ihr, die einst das Tettenbornsche Wappen zierte, ist nur noch ein Eisenbügel erhalten. 1948 bis 1950 beräumten Pfarrer Szameitat und dessen Vater das Kirchenschiff und organisierten den Wiederaufbau in der jetzigen schlichten Form.  ...

Der moderne Altar wird geschmückt von einem Kruzifix, dessen Zeitstellung und Herkunft unbestimmt sind. Links vom Altar steht die hölzerne Kanzel, rechts hat die vierseitige Taufe ihren Standort. Sie entstanden in den 1950er Jahren.

An der Südseite der Kirche befindet sich neben dem Vorbau von 1833 die Grabstätte von Hauptritterschaftsdirektor Albert von Tettenborn (1818-1889), während am Ostgiebel Oberlandforstmeister und Erbherr auf Reichenberg, F. W. G. Baerensprung (1740-1803), begraben liegt. Beide sind gut erhalten.

(Dr. Schmook)

In den Jahren 2006 bis 2009 wurde die Kirche - zum Großteil in ehrenamtlicher Arbeit - saniert.

 

pdf - Auszug aus dem Kreiskalender Oberbarnim (1933) (0,5 MB)

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Letzte Änderung am: 24.04.2020